Eine Woche Berg- und Talfahrt!
Erstmal OEG
2018 im Oktober hatten wir einen Termin bei einer Gutachterin. Der versorgungsärztliche MdK hatte für den Gutachter-Termin angemerkt, dass er es für unerlässlich hält aufgrund der Schwere der Erkrankung, dass wir entweder von unserer Freundin oder Therapeutin begleitet werden. Freundin möchte nicht zu viele Details wissen, weil sie damit nicht umgehen kann, also ging Frau Semmel mit.
Zwei-einhalb Stunden wurden wir befragt, dissoziierten bis wir irgendwann soagr in den stupur rutschten. Nach mehr als 2 Stunden haben wir irgendwann den Raum verlassen um draussen auf dem Flur eine Runde zu heulen, weil wir einfach nicht mehr konnten.
Als wir endlich gehen konnten, zitterten unsere Beine so sehr, ein Bein ließ sich gar nicht richtig bewegen, so dass Frau Semmel mit uns erstmal in ein Kaffee schräg gegenüber gegangen ist, damit wir uns wieder etwas beruhigen und sammeln konnten.
Im Februar oder März 2019 kam dann der Bescheid:
Grad der Schädigungsfolgen 30 und Berufsschadensausgleich wird ausgeschlossen!
Wir waren schockiert!
Dank privater Rechtsschutzversicherung konnten wir uns für den Widerspruch eine Anwältin nehmen, die Akteneinsicht und Einsicht in das Gutachten verlangte.
Das Gutachten durfte aber nur die Anwältin und Betreuerfreundin lesen und die durften auch nicht mit Frau Semmel oder uns über das Gutachten reden. Wir haben also keinen Plan was drin steht.
Die Anwältin argumentierte erstmal damit, dass es ja wohl kaum sein könne, wenn der versorgungsärztliche MdK der eigenen Behörde anordnet, dass wegen der Schwere der Erkrankung die Therapeutin begleiten soll, dass es dann nur einen GdS von 30 gibt. Denn erstens haben wir aufgrund der Erkrankung einen GdB von 70% und zweitens hätte der versorgunsärztliche MdK ja wohl kaum gesagt, dass wir begleitet werden müssen, wenn er von einem GdS von 30 ausgegangen wäre.
Das war ungefähr im Mai 2019.
Ab ca Oktober 2019 wollte unsere KK die Therapie nicht mehr bezahlen, also auch deswegen dann beim OEG Kostenübernahme der Therapie beantragt.
Im Januar 2020 bot mir das Versorgungsamt als TEIL-Abhilfe den Berufsschadensausgleich an, für den ich dann im Februar eine Menge Formulare ausfüllen musste.
Dann passierte erstmal NIX.
Ich weiß nicht mehr genau ob es April oder Mai war, da kam die Nachricht dass die Therapie erstmal vom OEG übernommen wird, wir mussten aber beim Sozialgericht gegen die KK Klage einreichen.
Ziemlich Zeitgleich gab es dann auch ein Gespräch zwischen dem Sachbearbeiter und Betreuerfreundin am Telefon, wo der Sachbearbeiter glasklar sagte, dass er den Widerspruch und die Berechnung des BSA bis Ende des Jahres vom Tisch haben, sprich bearbeitet haben möchte.
Dann passierte erstmal NIX.
Im September drohte die Anwältin dann mit Untätigkeitsklage, woraufhin im Oktober ich eine Schweigepflichtsentbindung für unseren ehemaligen Arbeitgeber unterschreiben sollte, ich bin mir aber sehr sehr sicher, dass ich das im Februar auch schon gemachte hatte. So what. Die unterschriebene Schweigepflichtsentbindungserklärung wurde Anfang November von meiner Anwältin ans Versorgungsamt geschickt und dann……..
bekam Betreuerfreundin letzte Woche Freitag Post vom Versorgungsamt mit der Mitteilung, dass irgendwann im Frühjar oder Sommer die Politik entschieden hätte, dass ab Januar 2021 nicht mehr das Versorgunsamt zuständig sei wo die Taten stattgefunden hatten, sondern das zuständige Versorgungsamt des jetzigen Wohnorts. Und dass sie deswegen meine Akte jetzt einfach schonmal ans zuständige Versorgungsamt in Bayern weitergeleitet haben!
Der Sack von Sachbearbeiter in BaWü hat das einfach mal ausgesessen. Von dem Zeitpunkt an, als ihm bekannt wurde, dass er unseren Fall spätestens Januar 21 abgeben kann, hat er einfachmal gar nix mehr gemacht und weil die Untätigkeitsklage im Raum hing, die Akte einfach schonmal weitergeleitet! So ein Drecksack!!
Wir haben das am Montag erfahren und das zog uns erstmal den Boden unter den Füßen weg. Selbstverletzung konnte nicht verhindert werden, Suiziddruck war enorm hoch!
Am Dienstag haben wir dann erfahren, dass der Fonds für sex. Missbrauch uns aufgrund unserer Behinderung zusätzliche 5000€ genehmigt hat für die Ausbildung eines Assistenzhundes! Eigentlich ein riesen Grund zur Freude, doch der Schock vom Vortag wegen dem OEG, der hing noch dermaßen in den Knochen, dass nicht wirklich Freude darüber auftauchen wollte. Zumal Kimon ja zwischenzeitlich eine idiopathische Epilepsie entwickelt hat und für die Ausbildung gar nicht mehr in Frage kommt. Ob das nun Glück oder Pech war, dass wir auf diese Genehmigung auch wieder 9 Monate warten mussten, in denen Kimon 2x Krampfanfälle hatte, das weiß ich nicht so genau. Für Kimon ist es definitiv gut so, dass wir mit der Ausbildung nicht anfangen konnten…..
In Absprache mit der Akademie, in welcher wir Kimon ausbilden lassen wollten als PTBS-Assistenzhund für uns, werden wir uns jetzt nach einer Hündin umschauen, die nicht älter als 2 Jahre sein sollte. Und diese wird dann ausgebildet und Kimon darf einfach nur Hund sein. Er ist ja jetzt auch schon 7 Jahre alt, wenn er jetzt noch 1 Jahr ausgebildet wird und dann weitere 4 Jahre später sterben sollte…….dann bräuchten wir einen neuen Assistenzhund. Wenn wir jetzt allerdings einen jüngeren gesunden Hund ausbilden, haben wir deutlich mehr, bzw länger etwas von unserem Assistenzhund.
Am Donnerstag dann haben wir erfahren, dass nun endlich auch die Namensänderung bewilligt wurde, nachdem das nun auch schon vor 9 Monaten beantragt wurde……
Und darüber war die Freude dann riesen groß! Das ist solch eine Erleichterung, zu wissen, dass das jetzt bewilligt ist und wir nur noch auf das offizielle Dokument warten müssen und dann unseren Ausweis und alles andere ändern lassen können.
Trotz dieser beiden guten Nachrichten mit dem Assistenzhund und der Namensänderung bleibt trotzdem der, Ärger, die Wut, die Enttäuschung über das Vorgehen des Sachbearbeiters vom Versorgungsamt OEG!
Es gibt im Innen welche, die würden am liebsten nach BaWü fahren und dem Typ eine in die Fresse hauen. Denn dank der Klage vor dem Sozialgericht wegen der Therapie, muss die KK die Therapie erstmal weiter bezahlen, da hatte der Sachbearbeiter OEG dann ja auch keine Arbeit mehr mit. Es geht uns einfach nicht rein, wie man so eine beschissene Arbeitseinstellung haben kann, dass man das einfach aussitzt, obwohl man weiß was das fürs Gegenüber, sprich uns, bedeutet wenn wir nicht zu unserem Recht kommen.
Ja, so liegen Freud und Leid dicht beieinander……
Drückt uns bitte die Daumen, dass wir eine junge gesunde und enspannte Hündin finden die zu uns und Kimon passt und die wir dann ausbilden lassen können…….
Wirklich ein Sack! Drücke die Daumen, dass es mit der Hündin klappt!
Muss immer daran denken bei dem ganzen Behörden-Wahnsinn:
Liebe Grüße, Mondmädchen
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Danke für den Lacher 🙂
Und danke fürs Daumen drücken 🙂
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Daumen sind gedrückt. ❤
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Danke ❤
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Daumen sind gedrückt.🖕🖕
Wir sind ja auch am Klagen gegen das Versorgungsamt. Haben schon lange abgeschrieben, dass eine GdS Erhöhung durchgehen könnte. Derzeit haben wir GdS 30 und nach dem vom Gericht beauftragten Gutachten will das Versorgungsamt nun plötzlich eine Verbesserung sehen und den GdS auf 20 senken und das obwohl der Gutachter immerhin auch einen GdS 30 als gerechtfertigt sieht. Mit GdS 20 bekomme ich keine Rente und keine Physio mehr. Eine Kostenübernahme der ambulanten Psychotherapie wurde schon mal grundsätzlich abgelehnt. Zum Glück habe ich die Zusage vom FSM, dass meine ambulante Psychotherapie nun übernommen wird……..das ist alles so schwer auszuhalten, ich kann eure Wut und Enttäuschung gut nachfühlen. Man fühlt sich so ohnmächtig diesen Menschen ausgeliefert. Drücke euch die Daumen, dass das nun zuständige Versorgungsamt in die Pötte kommt, vielleicht hat der Wechsel auch was Gutes – wer weiß. Ich hoffe es jedenfalls für euch!
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Danke für eure Worte 🙂
Ja, das ist echt blöd wenn man ständig für sein Recht kämpfen muss und es oft genug dann doch nicht bekommt. Das macht nicht nur hilflos und ohnmächtig, ich finde genau das triggert auch enorm und retraumatisiert, wenn man nicht gut aufgefangen wird. Und darüber machen sich die Sesselpupse halt keine Gedanken,…..leider. Oft genug gehört ja so mancher Sesselpupser selbst zu irgendwelchen Täterkreisen…….
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